Hasel-Nuss 500m VIII E 2-

AT/ Wilder Kaiser/ Sonneck 2261m Südwand

relativ selten begangene Traumroute auf der Kaiser Südseite

ich erreiche in der 3. Sl/ 7 die Sonne
ich erreiche in der 3. Sl/ 7 die Sonne

"Eine der besten Kaisertouren im 6. bis 7. Grad", lautet die Beschreibung der HaZo Fantastica an der Südwand des Sonnecks. Mindestens genauso empfehlenswert bei höheren Schwierigkeiten ist die direkte Nachbarroute Haselnuss aus dem Jahre 2011. Am 2. November 2015 konnte ich mit Alfred als Partner diese harte Nuss onsight knacken. Der Zustieg vom Jägerwirt zum Wasserfall (Rucksackdepot) und weiter zum Einstieg im Schneekar dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die ersten drei Seillängen durch den steilen Sockel sind normalerweise lange Zeit tropfnass, spätestens jedoch im Herbst herrschen super Verhältnisse. Hier erwartet den Kletterer gutgriffer Idealfels, sodass ich gleich vor lauter Freude die ersten beiden 7er Längen zusammenfasse (45m, 7). Aber auch, weil bei den kurzen Tagen um diese Jahreszeit Tempo angesagt ist, schließlich starteten wir erst um 10 Uhr. Aufgrund der Inversionswetterlage in diesem Goldenen Herbst empfanden wir es wärmer als im Tal und konnten richtig genießen.

Alfred in der ersten 8er Länge
Alfred in der ersten 8er Länge

Nach der vierten Länge (35m, 6) bietet es sich an, das Seil aufzunehmen und die 100m zur Hauptwand seilfrei zu gehen. Die Haselnuss befindet sich 5m rechts der HaZo Fantastica und ist zu erkennen an den goldenen Bolts. Die beiden 5er Längen  sollte man zügig hinter sich bringen, denn die Hauptschwierigkeiten danach kosten etwas mehr Zeit. Bereits die folgende 6er Länge ist schon sehr plattig und erfordert großes Vertrauen in die Kletterschuhe. Hier kreuzt die Hazo Fantastica von links nach rechts. Ab hier steilt die kompakte Plattenwand für die nächsten drei schweren Längen auf und erinnert mit ihrer technischen Wandkletterei sehr an namhafte Routen an den Kirchlispitzen.

Konzentriert steige ich Stück für Stück höher und versuche die Leisten, Löcher und Unebenheiten in diesem Plattenpanzer zu lesen. Dank verschiedenen NoHandRests ziehen wir beide souverän durch diese Länge. Die Kletterei ist weniger pumpig, dafür aber anstrengend für die Füße und man braucht einen guten Blick dafür.

ich in der zweiten 8er Länge
ich in der zweiten 8er Länge

Die zweite Länge, ebenfalls im glatten achten Grad startet gleich vom Stand weg extrem plattig und wird nach oben hin immer griffiger und auch etwas leichter. Es folgt noch eine anstrengende Acht minus, welche mit schwieriger Einzelstelle auch glatt Acht verdient hätte. Froh sind wir nach den schweren Längen um eine kurze Pause an einem gemütlichen Standplatz.

 

Die letzte 7er Länge steigt Alfred vor, trotzt problemlos dem hier sehr splittrigen Gestein und erreicht nach langen 50m das Ende der Haselnuss. Kurz darauf geht die Route in den Sonnenpfeiler  über.  Die letzten beiden Längen hänge ich mit langen Exen zusammen.

 

Von dort kraxeln wir noch 100m über Steilschrofen zum Ausstiegsplateau, welches wir nach 6,5 Stunden erreichen. Wir genießen die letzte Stunde bei grandioser Fernsicht, bevor die Sonne sich verabschiedet und es schnell kalt wird. Was für ein Herbsttag, Wahnsinn!

Abstieg über die Kopfkraxe in 1h zum Wasserfall (Rucksackdepot) und zurück zum Jägerwirt.

 

Facts Haselnuss:

Sonneck 2260m Südwand


14 Sl/ 500m/ VIII/ VII+ oblg.

 

unterwegs mit Alfred Hagmaier

am 2. November 2015

 

Topo und Infos bei Markus Stadler

Kommentar schreiben

Kommentare: 0